wann:
So, 10.09.23
11:00 Uhr

wo:
Innsbruck,
Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum

Künstler*innen:
Tiroler Ensemble für Neue Musik

Programm:
Peter Zwetkoff: „Umschlagplatz“ für Klarinette, Tuba, Violine, Kontrabass und Schlagzeug, 1993
Peter Zwetkoff: „Wie es war“ für Streichquartett und Schlagzeug, Sandblocks, Becken, Scheren, 1988
Peter Zwetkoff: Vier Duos aus: Violinmusik für zwei bis vier Geigen, 1981
Werner Pirchner: „Anstatt eines Denkmals für den Bruder meines Lehrers, der im Krieg, weil er sich weigerte, Geiseln zu erschießen, ermordet wurde“ für Flöte solo, 1986
Werner Pirchner: „Einfach – Zwiefach“ für Kontrabass solo, 1993
Bert Breit: „Fragmente“, sechs Stücke für Violine solo, 1992/1995

von WP wird gespielt:
PWV 18: Anstatt eines Denkmals für den Bruder meines Lehrers, der im Krieg, weil er sich weigerte, Geiseln zu erschießen, ermordet wurde
PWV 64: Einfach-Zwiefach

von der Website der Klangspuren Schwaz

Einen bedeutsamen Blick zurück wirft Klangspuren Schwaz mit dem überregionalen Gedenkprojekt „Memories of Memories“ und knüpft dabei an eine Veranstaltungsreihe von Klangspuren im Jahr 1995 zur Zwangsarbeit in Schwaz während der NS-Zeit an. Die Matinée mit Werken von Tiroler Komponisten wie Peter Zwetkoff, Bert Breit und Werner Pircher, die in ihrer Musik ihre persönlichen Erfahrungen während der NS-Zeit bzw. während der bleiernen Zeit nach dem Krieg kritisch reflektieren. Für die Komponisten gab es kaum ein Gebiet menschlicher Tätigkeit, das vom Politischen unberührt geblieben ist. So auch das Komponieren und Musikmachen. Sie haben die Rolle des Komponisten kritisch hinterfragt, aus der Studierstube befreit und ihr Können wie kritisches Bewusstsein in verschiedene Metiers eingebracht. Peter Zwetkoff (1925 – 2012) und Bert Breit (1927 – 2004) erfuhren die Gräuel des Naziregimes noch am eigenen Leib im Widerstand. Werner Pircher (1940 – 2001) war bei Kriegsende gerade alt genug, um sich später an traumatische Eindrücke aus dieser Zeit zu erinnern. Er erlebt Tirol in einer Zeit, in der der boomende Tourismus auf eine Gesellschaft trifft, die von Katholizismus und großer kultureller und geistiger Enge geprägt ist. Diese Erfahrungen und die daraus gewonnenen politischen Haltungen bringen die Komponisten in ihren Werken zum Ausdruck, dabei fühlen sie sich stets einem hohen kompositorischen Anspruch verpflichtet.

Kooperationsprojekt mit Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum, Museum der Völker, Rabalderhaus Schwaz und Kunstraum Schwaz

Weitere Informationen finden Sie unter https://klangspuren.at/de/festivals/2023/wie-es-war-oradour-memories-of-memories