Telefongespräch mit Ella Peintner, 22. Juli 2002, Gedächtnisprotokoll

Als Frau Peintner an ihrem Namenstag die Klasse betritt (in der zweiten oder dritten Schulstufe), spürt sie sofort eine geheimnisvolle Atmosphäre: Die Schüler haben ein Fest für sie vorbereitet.

Sie vermutet, dass vor allem Werner dahinter steckt: Die Tafelzeichnung ist von ihm, und er spielt auf der Ziachorgel ein Geburtstagsständchen. Sie will danach nicht mehr mit ihnen in der Klasse lernen, sondern ihren Schülern mit einem kleinen Ausflug auch eine kleine Freude machen. So wandern sie über die Felder, Werner mit seiner Ziachorgel voran, und auf dem ganzen Weg spielt er ein Stück nach dem anderen, und nie dasselbe. Sie fragt ihn: „Ja, Werner, wie lang lernst du denn schon?“ Und er antwortet: „Seit Herbst.“ (= ein halbes Jahr).

Da ist ihr seine außergewöhnliche Musikalität zum ersten Mal bewusst geworden, die Begabung im Zeichnen kam dazu. Später hat sie sich selber öfter gefragt, für welche der beiden Begabungen er sich entscheiden wird, und sich gefreut, als sie hörte, es sei die Musik.

Zum Zeichnen sagt Frau Peintner noch:
Wenn es damals üblich gewesen wäre, Ausstellungen zu veranstalten, von Werner hätte sie alle Zeichnungen ausgestellt, denn sie waren immer aussagekräftiger und reifer als die der anderen Kinder.

Sie schildert ihn als eher ernstes und früh reifes Kind, das sehr wach war für alles, was um ihn herum geschah.