Werner Pirchner in Interview von Othmar Costa: “Geboren in finsterer Zeit”

Mit 16 Jahren wollte ich Musiker werden, Tanzmusiker. Die Mutter hat aber gesagt, ich muß meinen Beruf fertig lernen, was ich dann unter Ächzen gemacht hab. Im letzten Jahr hab ich die Sekunden gezählt, ca. 7,000.000 Sekunden.

Ich hab einen genauen Arbeitsplan gehabt: eineinhalb Stunden arbeiten, dann bin ich eine Viertelstunde aufs Häusl gegangen, dann wieder eineinviertel Stunden arbeiten usw. Es war ein total regelmäßiger Plan. Auf dem Häusl hab ich dann z. B. Harmonielehre gelernt, oder ich habe Sachen aufgeschrieben, die mir in den Kopf gekommen sind, die ich im Radio gehört hab, irgendeine Melodie, die mir wieder eingefallen ist, damit ich sie am Abend noch weiß, wenn ich heimkomm. Da haben sie mir oft Zettel abgenommen, wo Noten drauf waren. Zum Schluß haben sie einen ganzen Ordner über mich angelegt. Da waren vielleicht 100 Zettel mit irgendwelchen Melodien drauf.