Werner Pirchner im Interview von Othmar Costa: “Geboren in finsterer Zeit”

Ich hab eigentlich immer schon komponiert. lch hab irgendwas auf Zettel geschrieben, daß ich mich erinnern kann. Ich hab so Auftragssachen geschrieben, hauptsächlich irgendwelche Film- oder Fernsehkistn oder was, oder einmal für Blasorchester oder etwas für Big Band. Ich hab immer Musik gemacht eigentlich für mich. Ich war zufrieden, wenn die Musik leiwand ist und wenn sie mir selber gefallen hat, und war natürlich froh, wenn ich hie und da einen Schilling verdient hab, aber ich hab die Sachen, die ich so selber gespielt hab, nie fertig aufgeschrieben, weil ich mir gedacht hab, es interessiert sich eh niemand dafür.

Ich hab nicht einmal daran gedacht, es war für mich kein Problem, daß ich das fertigmach und daß das dann jemand in einem Konzert spielt. Mir ist es nur um die Musik gegangen. Wenn ich am Klavier gespielt hab, und dann hab ich gesucht und hab gewußt, der Akkord ist es noch nicht, der ist total abgestanden, dann hab ich einen nächsten gesucht, aber irgendwann hab ich’s dann gelassen. Da hab ich so hunderttausend Zettel herumliegen gehabt, die ich nimmer find, in Mappen eingeordnet, und hab gar nicht gewußt, daß da was drin ist.