Text zum Werk
PWV 1: ein halbes doppelalbum
Discographie
ein halbes doppelalbum
Die Kabarett CD 2
Es leben die Röslein
von Werner Pirchner
Ende der 60er Jahre bin ich manchmal bis in der Früh im Gasthaus gesessen und habe mit irgendwelchen Leuten politisch diskutiert.
Dann habe ich mir aber gedacht, daß das völlig sinnlos ist und habe ein paar Sachen geschrieben (die ersten Lieder der Platte »ein halbes doppelalbum« sind dabei entstanden).
Danach habe ich über diese Sachen nicht mehr diskutiert, das war sehr angenehm, weil ich mich dann anderen Themen zuwenden konnte.
zu den Kritiken
Ich hatte sehr gute Kritiken, z.B. in der Zeit oder im Profil. Es war sogar Platz 8 der Hitparade, wo das doch zum Teil experimentelle Musik ist und Zwölftonmusik, war das natürlich doch irgendwie witzig.
zum Plattencover
Ich hatte damals ja kein Geld, aber der Siebdrucker Michl Berger hat mir gesagt, wie ich das Cover machen soll, was am besten ausschaut.
Und er und seine Freunde haben mir dann tausend Stück davon gratis gedruckt.
zur Aufnahme
Den Techniker, mit dem ich die Platte aufgenommen habe, habe ich einmal bei einem Konzert, in dem ich gespielt habe und der mich aufgenommen hat, kennengelernt.
Das war ein Glück, weil er wirklich erstklassige Aufnahmen gemacht hat.
Er war genauso wie ich: er wollte alles so gut wie möglich machen und das ist kein Nachteil.
Das ist ja bei einem guten Chirurgen genauso, daß es gut ist, wenn er nicht herumpfuscht, oder?
zum Vertrieb
Prowatzniks Partner und ein paar anwesende Maoisten haben aber abgelehnt.
Ihm selbst war das so peinlich, weil ich extra nach Wien gefahren bin und mein Auto auf der Strecke auch noch eingegangen ist.
Er hat zu mir gesagt, daß er mir dreihundert Stück abkauft (für Donauland und für den Schallplattenclub der Jugend) wenn ich es selbst produziere.
Eigene Kosten
Ich habe vier Lieder zuerst aufgenommen und sie dann Wolfgang Lesowsky (Regisseur am Theater der Jugend) vorgespielt, der sie dann dem André Heller gegeben hat. Der André Heller hat damals einen Vertrag gehabt mit der deutschen BASF als Produzent und sagte mir, ich solle eine Langspielplatte machen.
Dann habe ich ein Jahr gebraucht, um die Texte zu schreiben. Ich glaube, daß die Texte wirklich präzis sind und das dauert eben. Journalisten tun sich da leichter. Heller hat damals auch eine Platte mit dem Schwertsik gemacht und wie ich dann mit meiner Arbeit fertig war, war er schon bei der BASF entlassen. Er hat es noch bei anderen Plattenfirmen versucht, aber die wollten das nicht einmal geschenkt.