von Werner Pirchner
Etwa im Jahre 1985 ermunterte mich Wolfgang Schulz, ein Stück für Flöte solo zu schreiben, welches aufzuführen er sich bereit erklärte.
Ich komponierte ein kurzes, optimistisches Thema.
Am nächsten Tag las ich in der Zeitung, daß mein ehemaliger Deutsch- und Geschichtelehrer gestorben war.
Ihm verdanke ich einen Teil meiner bescheidenen Geschichtskenntnisse.
Und jetzt erinnerte mich meine kleine Melodie an eine Episode aus Kindheitstagen:
Es war ein schöner Frühlingsnachmittag im Jahre 1952.
Vormittags hatte ich erfahren, unter welch traurigen Umständen der Bruder meines Lehrers zu Tode gekommen war.
Bedrückt schritt ich eine dunkle, ansteigende Allee entlang.
Ein Sonnenstrahl, der mich durch die Blätter der Bäume erreichte, erfüllte mich plötzlich mit einem Gefühl von Hoffnung.